Digitalisierung in Deutschland – ein leidiges Thema

In vielen Bereichen der Digitalisierung hinken unsere Behörden hinterher. Schon 2016 verglich das Handelsblatt die Erledigung unserer Steuererklärung in Deutschland mit der in Estland – dort bedarf es nur weniger Klicks und einem Mindestmaß an Zeit. Auch 6 Jahre (!) später hat sich nicht viel in Deutschland getan und das trotz Pandemie und der Erkenntnis, dass Digitalisierung die Zukunft sein muss. Die Amtsmühlen mahlen doch um einiges langsamer in Deutschland.

Fachkräftemangel: Ohne Menschen geht es (noch) nicht

Digitalisierung ist heute weitaus mehr als Formulare online zur Verfügung zu stellen. Vielmehr sollten wir uns mit der Frage beschäftigen, wie wir als Land zukünftig digital aufgestellt sein wollen, um ein vorherrschendes Problem der Wirtschaft und auch Gesellschaft zu bezwingen: den gravierenden Fachkräftemangel. Wie bekommen wir die besten und talentiertesten Mitarbeiter für unsere Unternehmen und auch unsere Behörden? Laut der Politik durch qualifizierte Zuwanderung. Jedoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass die Art und Weise der Ausbildung ebenfalls in das Hier und Jetzt transportiert werden muss. Die neue Generation von Fachkräften ist intrinsisch digital und technikaffin, warum sollte dann nicht auch die Ausbildung komplett digital ablaufen? Immersive Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality eignen sich hierfür hervorragend.

Mixed Reality Software: Es geht auch ohne Menschen

Ein kleines Gedankenspiel: Was wäre, wenn wir die Ausbildung nicht nur virtuell unterstützen sondern komplett virtualisieren würden, bis hin zur tatsächlichen Qualifikation? Gemeint ist, dass nicht nur Ausbildungsinhalte in einer virtuellen Realität abgebildet werden; sondern der ganze Lehrplan inklusive Abschluss. Es soll nicht nur geübt werden, sondern auch geprüft. Trainees können Prüfungen in Virtual Reality absolvieren und ihren Abschluss mithilfe einer intelligenten Software erreichen – ganz ohne menschliche Einwirkung. Die Software wertet Userverhalten aus und optimiert den Trainingsablauf ganz individuell, um so den Lernerfolg für Trainees zu verbessern. Klingt futuristisch? Wurde aber schon heute erfolgreich von der Lufthansa implementiert.

Die Zukunft der Ausbildung wird virtuell

Wenn Deutschland in Zukunft leistungsfähig bleiben will, führt kein Weg an der Revolutionierung von Aus- und Weiterbildung vorbei. Sonst gehen uns, salopp formuliert, zu viele wertvolle Arbeitskräfte flöten. Wir freuen uns, dass die Lufthansa und das Luftfahrt-Bundesamt unsere Vision der neuartigen Ausbildungsformate teilt und den Weg gemeinsam mit uns geht. Mit Virtual Reality Trainings spielen Zeit und Ort der Ausbildung und die Herkunft der Trainees keine Rolle mehr, ein Vorteil der nicht von der Hand zu weisen ist. Integrierte virtuelle Assistenten unterstützen Trainees in verschiedenen Sprachen bei der Absolvierung von Aufgaben und begleiten sie bei jedem Trainingsszenario.

Künstliche Intelligenz, der perfekte Match für Mixed Reality

Die zukünftig immer stärker ausgeprägte Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) wird sich ebenfalls in der Qualität der sogenannten Virtual Assistants bemerkbar machen, die unterstützend zu realen Bildungsinhalten eine wichtige Rolle bei der digitalen Bildungsvermittlung spielen werden. Menschliche Lehrkräfte werden dennoch nicht obsolet werden.

Wenn wir es schaffen, digital und analog zusammenzuführen, erwarten uns die besten Resultate für Trainees und Schüler:innen. Die hohe Lernkurve in Mixed Reality Anwendungen, gepaart mit Inhalten vermittelt durch kompetente Lehrkräfte verbessert das Niveau des Lernens ganz erheblich. Gerade in der Corona-Pandemie, hat sich die fatale Auswirkung von Nachlässigkeit in der Digitalisierung von deutschen Schulen deutlich gezeigt. Schon heute ist die Chance da, aus den Fehlern von gestern zu lernen. Lasst sie uns nicht vergeuden!